Was ist Physiotherapie?
Ziel der Physiotherapie ist es, Störungen und Fehlfunktionen des Bewegungssystems zu beheben, oder zu minimieren, bzw. sie von vornherein zu vermeiden. Der Fokus liegt dabei nicht auf den einzelnen Körperteilen, sondern auf dem Menschen in seiner Gesamtheit: Optimale Bewegungs-. und Schmerzfreiheit bedeuten für die PatientInnen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen und eine größtmögliche Lebensqualität zu sichern.
Physiotherapie beinhaltet einerseits die Vermeidung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems, andererseits die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Bewegungsabläufe, um dem Patienten eine optimale individuelle Bewegungs- und Schmerzfreiheit bzw. Selbständigkeit zu ermöglichen.
Im Mittelpunkt der Physiotherapie stehen die Entwicklung und Funktionsweisen des Bewegungssystems, sowie das Wechselspiel der Bereiche Sensorik und Motorik. Sie schließt somit alle Teile und Funktionen des menschlichen Organismus mit ein, die im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat stehen, wie z.B. Muskulatur, Gelenke, Nervensystem, Herz-Kreislaufsystem aber auch die Psyche.
Durch die markante Zunahme von Schädigungen und Störungen des Bewegungsapparates - sie sind mittlerweile zur Volkskrankheit Nummer Eins und Ursache für die meisten Krankenstandstage avanciert - und die tendenzielle Verschiebung der Altersstruktur nach oben - steigt die Bedeutung der Physiotherapie weiter an.
In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Vorsorge in der Physiotherapie rasant an Bedeutung.
Das Spektrum reicht dabei von ergonomischer Gestaltung von Arbeits- und Schulplätzen über Haltungs- und Bewegungsprogramme bis zu Atem- und Entspannungstechniken.
Auf Basis der ärztlichen Diagnose wird ein physiotherapeutischer Befund erstellt. Dabei wird z.B. Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht getestet. Dieser Befund ist die Grundlage für den weiteren Behandlungsaufbau.
PhysiotherapeutInnen arbeiten mit verschiedenen bewegungstherapeutischen Behandlungskonzepten und –techniken. Auch das Erstellen eines Übungsprogrammes für zu Hause kann Bestandteil einer Physiotherapie sein.
Die FOI® (Funktionelle Orthonomie und Integration) geht davon aus, dass alle Gelenke im Körper miteinander in Verbindung stehen. Funktioniert ein Gelenk nicht optimal, hat das automatisch einen Einfluss auf alle weiteren Gelenke. Irgendwo entsteht ein Schmerz, dessen Ursache vorwiegend in einer anderen Körperregion zu suchen ist.
Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen, dass ein gesundes Fasziennetzwerk Einfluss auf die Heilungsprozesse, Regenerationszeiten, aber auch auf die Leistungsfähigkeit hat. Deswegen wird Faszientraining im kommerziellen sowie im Gesundheits- und Leistungssport erfolgreich angeboten und integriert. Dennoch muss man darauf hinweisen, dass nicht alles faszial erklärbar ist. Dieses, alles verbindende Organ, ist eines von vielen wichtigen Bestandteilen des Körpers. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Zu guter Letzt kommt es darauf an, dass alle Bestandteile des Körpers optimal behandelt, trainiert sowie koordinativ bestens aufeinander abgestimmt werden.
FDM ist ein Behandlungskonzept aus der Osteopathie, in dem die Ursache von Schmerzen und Funktionsstörungen in der Verformung/Verdrehung der Faszien des Bewegungsapparates gesehen wird.
Triggerpunkte und Faszienveränderungen sind sehr häufig für Schmerzen und Funktionseinschränkungen im Bewegungssystem verantwortlich. In der myofaszialen Triggerpunkt-Therapie werden mittels spezifischer manueller Behandlungstechniken sowohl Triggerpunkte als auch Fasziendysfunktionen gezielt und effektiv behandelt.
Die Akupunktmassage nach Penzel ist eine der ältesten europäischen Meridiantherapien mit Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und der klassischen Akupunkturlehre. Sie wurde in den 50er und 60er Jahren in Deutschland von dem Masseur Willy Penzel entwickelt. Der Körper wird über ein übergeordnetes Steuersystem, die Meridiane behandelt. Aus APM Sicht ist Krankheit, Schmerz und seelische Verstimmung ein Anzeichen einer energetischen Blockade, die man durch die Akupunktmassage nach Penzel zu lösen versucht.
Dieser Teilbereich der Osteopathie befasst sich mit der rhythmischen Bewegung (= Craniosacraler Rhythmus) der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Diese Flüssigkeit bewegt, versorgt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Über das Bindegewebe (Fasziensystem) breitet sich der Craniosacrale Rhythmus im ganzen Körper aus und ist daher auch überall spürbar.
Die Viszerale Manipulation befasst sich mit der Funktion und Beweglichkeit der inneren Organe. Unsere Organe sind am Bewegungsapparat befestigt und haben daher eine starke Verbindung zu Wirbelsäule, Rippen, Becken, Schultergürtel, Knochen, Muskel und Faszien.
K-Taping unterstützt nahezu das gesamte physiotherapeutische Behandlungsspektrum. Schon allein eine verbesserte Blut-zirkulation regt Heilungsprozesse an. Kommen noch die Effekte des Lymphabflusses und die Stimulation der Rezeptoren hinzu, entsteht das außergewöhnlich breite Anwendungsspektrum der K-Taping Therapie. Die K-Taping Therapie nutzt im Wesentlichen zwei Effekte. Zum einen die Stimulation der Hautrezeptoren und damit verbunden eine Schmerzdämpfung und Tiefensensibilität (Propriozeption). Hierdurch kann gezielt Einfluss auf das komplexe Zusammenspiel von Muskeltonus, Gelenke, Bänder und Nerven genommen werden. Zum anderen werden über das elastische K-Tape und die speziellen Anlagetechniken die Haut und das Gewebe angehoben. Dadurch entsteht mehr Raum im geschädigten Gewebe. Lymphflüssigkeiten können besser abfließen, die Blutzirkulation wird verbessert und die Schmerzrezeptoren entlastet.